nach einem heißen sommer wird uns in der praxis immer wieder die frage gestellt, ob die zeckenprophylaxe wirklich noch notwendig ist. die klare antwort unsererseits ist – JA! durch die sehr warmen, bis sogar heißen temperaturen waren die zecken in den letzten wochen meist sehr inaktiv. so wird schnell vergessen die zeckenprophylaxe weiterzuführen. aber gerade jetzt haben wir wieder temperaturen, die für diese unangenehmen parasiten ideal sind. außerdem werden sie noch lange aktiv bleiben – bis zu einer außentemperatur von 4 – 7 grad celsius.

weil zecken aber nicht nur plagegeister sind, sondern auch überträger sehr schwerer erkrankungen (borreliose, babesiose, erlichiose, hämobartonellose, fsme) sein können, sollte besonderes augenmerk auf die vorbeugung gelegt werden.

diese kann sowohl mit pflanzlichen, als auch mit chemischen präparaten erfolgen. auch hier gibt es unterschiedliche „zugänge“. pflanzliche produkte führen häufig zu einer verstärkung des immunsystems unserer haustiere. einige bestandteile dieser präparate lagern sich so in das tier ein (meist in den buttersäuremantel der haut), dass katze und hund nicht mehr „als interessant“ für die zecke erkannt werden.

bei den chemischen erzeugnissen unterscheidet man solche, die die zecke gänzlich von einem biss abhalten sollen (also repellierend sind) und solche, bei denen der parasit mit dem haustier in kontakt kommen muss, bevor das antiparasitikum seine wirkung entfaltet. da die zecke in den meisten fällen erst nach 20 – 24 stunden saugen eine infektiöse wirkung hat, beugen auch diese medikamente den von zecken übertragenen erkrankungen vor.

erkrankungen, die von zecken übertragen werden:

babesiose: babesien sind einzeller, die durch den zeckenbiss übertragen werden. sie vermehren sich in den roten blutkörperchen der hunde und führen innerhalb von wenigen tagen zu schwerer anämie (blutarmut), die unbehandelt meist tödlich endet.
babesien kommen regional begrenzt vor. im burgenland und in ungarn sind sie sehr häufig, aber auch in süddeutschland sind sie vorhanden. diese erkrankung ist immer häufiger zu beobachten.

ehrlichiose: ehrlichien befallen einen teil der weißen blutkörperchen. sie führen zu immer wiederkehrenden fieberschüben, abwehrschwäche und schweren erkrankungen beim hund, weil sie das immunsystem schwer in mitleidenschaft ziehen.

hämotrope mycoplasmen (hämobartonellose): sie zeigen ein ähnliches krankheitsbild wie die babesiose, allerdings nicht beim hund, sondern bei der katze.

fsme: die frühsommermeningoencephalistis wird von einem virus ausgelöst. in einzelfällen erkranken auch hunde an fsme. im gegensatz zum menschen gibt es aber für den hund keine impfung.

borreliose: eigener beitrag folgt!